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Permakultur am Campus - Etappe 10'19

11.12.2019 Permakultur französisch
Permakultur am Campus - Etappe 10'19

Lukas und Joana haben ihre Arbeit abgeschlossen!

Das Hochtal Ait Bouguemez im Hohen Atlas, Heimat des campus vivant’e, ist ein Paradebeispiel für die aktuelle Problematik von Klimawandel, Erosion, zunehmender Trockenheit und der drohenden Verwüstung großer Landflächen.
Die Gegend wird bisher noch „das glückliche Tal“ genannt, da es hier durch regelmäßige Regenfälle und Schmelzwasser vom Schnee der Hohen Berge ganzjährig immer genug Wasser für eine fruchtbare Landwirtschaft gab.

Aktuell stehen wir hier aber vor der großen Problematik, dass in den letzten Jahren weniger Schnee fällt und es immer seltener regnet, dafür aber umso heftiger. Die Wassermassen, die dann innerhalb einer Stunde runterprasseln richten mehr Schaden an, als dass sie nutzen: An den kahlen Berghängen rast es ungebremst herunter, führt zu heftigster Erosion, Abschwemmungen und Verschlammung der Straßen. Die kleinen Bäche verwandeln sich in kürzester Zeit in reißende Ströme, die Felder überfluten und auch Menschen und Tiere in Gefahr bringen.

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Nach solchen Regenfällen sieht es jeweils erschütternd aus, und trotz der großen Wassermengen folgt daraufhin schnell wieder Trockenheit und Dürre, da das wertvolle Nass die Menschen wieder einmal überwältigt hat und nicht sinnvoll genutzt werden konnte.

Dieser Herausforderung stehen auch wir, unsere Schüler und deren Eltern gegenüber und genau aus diesem Grund arbeiten wir seit drei Jahren an neuen Lösungsansätzen:
Neben den obligatorischen Lehrplaninhalten lernen wir gemeinsam aktiven Naturschutz, forschen nach sinnvoller Regennutzung und nachhaltiger ökologischer Landwirtschaft. Mit Lukas und Joana, unseren Partnern aus der Schweiz, erarbeiten wir sowohl theoretisch als auch praktisch die Grundsätze der Permakultur und wie man gut mit und von der Natur lebt, eigenes Saatgut zieht und Schädlingen mit selbstgemachtem Pflanzendünger den Garaus macht.

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Das gesamte Schulgelände ist in Permakultur-Methoden gestaltet und wird teilweise von den Schülern bewirtschaftet.
Viel ist in den letzten Jahren entstanden: die ehemals steilen und kargen Hänge sind nun grüner und dort – wo früher bei Regen Massen von Schlamm und Steinen herunterkamen – gibt es nun Felder mit Kräutern und allerlei grünen, blühenden Obstbäumen.
Alle großen Erd- und Gestaltungsarbeiten sind getätigt. Terrassierungen, Aufforstung, Sickergraben, Pflanzenkläranlage und die Gestaltung einer vielfältigen grünen Oase bilden die Grundlage für erfolgreiches Bewirtschaften unseres weitläufigen Schulareals.

Doch es gibt noch immer einige Herausforderungen zu bewältigen:

Auf dem Gelände ist ein Trinkwasser-Brunnen vorhanden. Leider funktioniert die Pumpe oft nicht sachgemäß, was eine kontinuierliche Versorgung der Schulkinder mit sauberem Trinkwasser nicht sicherstellt.

Der Sickergraben am Hanggelände oberhalb der Schule sammelt das seltene Regenwasser und gibt es langsam an die tiefer gelegenen Terrassen ab. Grauwasser wird über die Pflanzen-Kläranlage in mehreren Phasen natürlich gereinigt und steht den Pflanzen als Giesswasser zur Verfügung. Doch diese Maßnahmen decken den Bedarf vor allem im langen, heißen und trockenen Sommer nicht ab.

Bisher wird das Dachwasser der drei großen Gebäude auf dem Campus noch nicht gezielt gesammelt. Bei den seltenen aber heftigen Regengüssen ergibt sich daraus ein noch ungenutztes, großes Potenzial an hochwertigem Wasser für den Schulgarten.

Eine alte, vorhandene Zisterne für die Sammlung von Regenwasser ist stark renovationsbedürftig. Um die großen Mengen an Regenwasser zu fassen, reicht allerdings die Kapazität einer Zisterne nicht aus.

 

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Darum wollen wir genau daran jetzt wieder verstärkt arbeiten! Lukas und Joana kommen wieder für mehrere Wochen zu uns ins Tal und gemeinsam haben wir uns folgende Ziele gesetzt:

  • Sicherstellung der Trinkwasserversorgung für die Schulkinder und das Team auf dem Schulareal
  • Systematische Sammlung von Regenwasser als wertvolle Ressource
  • Lagerung und Aufbereitung des gesammelten Wassers zur mehrfachen Wiederverwendung
  • Wetterbeobachtung und Regenwassermessung als Indikator für künftige Maßnahmen
  • Optimierung der Permakultur-Arbeit im Schullalltag und gemäss Lehrplaninhalten
     

Gemeinsam lernen wir so, Verantwortung zu übernehmen, kreative Lösungen zu finden und neue Ideen zu sammeln, um in Zukunft den Regenkatastrophen und der drohenden Verwüstung des Landes aktiv entgegenwirken zu können.

Der campus vivant’e bietet hiermit nicht nur seinen Schülern, den Lehrern und deren Familien einen inspirierenden Ort zum gemeinsamen Lernen und Wachsen, sondern eröffnet auch dem gesamten Tal und seiner Bevölkerung einen Ort des Austausches und der Bildung und zeigt beispielhaft echte Alternativen als Antworten auf die Herausforderungen der heutigen Zeit.

Möchten Sie unsere wichtige Arbeit unterstützen?

Das Budget für dieses wichtige Etappenziel ist 30.000,- € 

Helfen auch Sie mit, dies zu verwirklichen und die Permakultur-Bewirtschaftung am campus vivant’e als wichtiges Beispiel dauerhaft zu sichern?

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PS: Mit einer Gartenpatenschaft können Sie unsere Arbeit im Permakultur-Garten dauerhaft unterstützen!

 

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