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Wie alles begann

Wie alles begann

Auf zu neuen Horizonten!

 

Gründer und Motivation

Initianten und Gründer des campus vivant'e sind Haddou Mouzoun und Stefanie Tapal-Mouzoun. Haddou Mouzoun ist Berber aus dem Tal der Ait Bouguemez. Er verbrachte hier seine Kindheit und Schulzeit und besuchte die damals im Tal ansässige Bergführerschule. Stefanie Tapal-Mouzoun (Itto, wie sie hier genannt wird) ist in Süddeutschland geboren und aufgewachsen und absolvierte dort ihr Innenarchitekturstudium. Gemeinsam leben die beiden seit 2005 mit ihren fünf Kindern im Herzen des Ait Bouguemez. Sie beteiligen sich aktiv am Stammesleben sowie an Entwicklungsprojekten im Tal und setzen sich für eine nachhaltige Lebensweise und soziale Belange der Berber ein.

Die karge Realität der örtlichen Schulen liess im Gründer-Ehepaar Stefanie-Itto und Haddou schon früh den Wunsch nach einer Verbesserung der Bildungsmöglichkeiten im Tal aufkommen:

Durch fehlende pädagogische Ausbildung der staatlichen Lehrpersonen und minimaler Infrastruktur bietet die öffentliche Schule oft nur sehr geringe Schulqualität. Körperlich beeinträchtigte Kinder haben in diesem Schulsystem keinen Platz und werden meist nicht oder nur unzureichend beschult. Der marokkanische Lehrplan ist stark an die Bedürfnisse der Schulkinder aus der Stadt angepasst. In ländlichen Gegenden, wie im Aït Bouguemez, gestaltet sich aber ihr Lebensraum komplett anders. So wird hier beispielsweise ein traditioneller Berberdialekt gesprochen – in der Schule hingegen wird ab dem ersten Schultag der gesamte Unterricht in Arabisch, der Haupt-Landessprache, abgehalten.


Kinder auf dem Land haben aus ihrem familiären und gesellschaftlichen Alltag heraus keinen Zugang zu Schrift, die Familien leben hier in sehr einfachen und ursprünglichen Verhältnissen ohne Bücher, Papier, Schreibmaterial oder sonstige Arbeitsutensilien. Viele Eltern, vor allem Mütter, sind Analphabeten und haben selbst keine oder nur eine kurze Zeit eine Schule besucht. Chancengleichheit und gute Lernbedingungen sind der Inbegriff einer wertvollen, kindgerechten und nachhaltigen Ausbildung. Fehlt diese Bildung und damit die Möglichkeit, sich zu selbstsicheren, kompetenten und engagierten Menschen zu entwickeln, eröffnen sich auch keine Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten im Heimatland. Die Folgen sind Arbeitslosigkeit, Abwanderung, Frustration. Hieraus entwickelte sich die Hauptmotivation des Gründer-Ehepaares, diese Situation zu verbessern.

 

Die école vivante entsteht – auf zu neuen Horizonten!

Durch eine glückliche Fügung im Jahr 2007 führten Itto und Haddou als Reiseleiter die private Schweizer Schule „Scuola Vivante Buchs“ anlässlich einer Marokko-Bildungsreise  durch das Land. Dabei entwickelten sich eine grosse gegenseitige Sympathie und ein freundschaftlicher Kontakt. Daraus entstand die Idee einer alternativen Bildungsmöglichkeit für die Kinder und Jugendlichen im Aït Bouguemez mit den grundlegenden Fragen:

  • Wie kann man bessere Lernbedingungen schaffen?
  • Wie kann man den Kindern Wissen vermitteln ohne sie in Konflikt mit ihrer familiären Lebensweise zu bringen?
  • Wie kann man sie sensibel auf die sich immer schneller ändernden Lebensbedingungen vorbereiten und sie dennoch in ihrer traditionellen Verwurzelung und der Liebe zur Heimat stärken?
  • Wie kann man neue Möglichkeiten schaffen und bessere und globalere Zukunftschancen bieten?
  • Wie kann man eine individuelle, kreative, umfassende Bildung ermöglichen, die neue Horizonte eröffnet und persönliche Talente fördert?

 

Mit der Eröffnung der école vivante im Jahr 2010 war der Grundstein für den Bildungscampus gelegt. Seither entwickelt sich der campus vivant'e kontinuierlich weiter.


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